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7.1.2021
Die Alvoso Pensionskasse verleiht erneut den Diplompreis für die beste Masterarbeit an der Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil
Seit mehreren Jahren lanciert die Alvoso Pensionskasse in Zusammenarbeit mit der OST, Ostschweizer Fachhochschule einen Diplompreis für die beste Masterabschlussarbeit. Diesen Herbst wurde der begehrte Preis zum zehnten Mal vergeben. Gewinner mit seiner spannenden Arbeit zum Themenbereich «Stereo Vision: High-Speed Stream-Based Dense Disparity Map Calculation» ist der 29-jährige Roy Seitz aus Rapperswil.
Roy Seitz beeindruckt mit einem spannenden Thema – und der Note 6
Wie in allen seinen Bachelor- und Studienarbeiten erzielte Roy Seitz auch in seiner Master-Arbeit die Abschlussnote 6! Seine Arbeit zum recht komplexen Titel erklärt Roy Seitz mit einer einfachen Analogie: «Sie kennen vielleicht den Daumensprung: einen Arm ausstrecken, Daumen hoch und abwechslungsweise durch das linke und rechte Auge schauen. Der Daumen ‹springt› vor dem Hintergrund hin und her. Die Geometrie lehrt uns, dass diese beiden Distanzen (‹Sprungdistanz› des Daumens vor dem Objekt und Abstand Mensch–Objekt) in einem festen Verhältnis stehen: je nach Augenabstand und Armlänge etwa 7–12. Mit dieser Analogie lässt sich meine Masterarbeit recht einfach erklären: Ich habe zwei Kameras nebeneinander, wie zwei Augen. Durch die unterschiedliche Position der Kameras erscheint ein Objekt aber nicht an der gleichen Stelle im Bild, sondern horizontal verschoben. Wie stark diese Verschiebung ist, hängt von der Distanz zwischen den Kameras und dem Objekt ab.
Soweit so simpel – das Prinzip ist längst bekannt und wird bereits angewendet. Als Resultat erhält man ein Graustufenbild, bei dem die Helligkeit gerade der Distanz entspricht: weit entfernte Objekte sind dunkel, nahe Objekte erscheinen hell. Die Herausforderung bestand darin, dieses Problem schnell und hochaufgelöst zu berechnen. Statt den bisher üblichen 30 Bildern pro Sekunde mit VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel = 0.3 Megapixel) löse ich das Problem mit Bildern in Full-HD Qualität (1920 x 1080 Pixel = 2 Megapixel) und bis zu 100 Bildern pro Sekunde. Dazu musste ich die bestehenden Algorithmen neu interpretieren, anpassen und erweitern, um nicht, wie bis anhin üblich, ein Pixel nach dem andern (sequentiell), sondern mehrere Pixel gleichzeitig (parallel) zu verarbeiten.»
Mathematik und Naturwissenschaften stehen im Mittelpunkt
Seine Freizeit verbringt Roy Seitz gerne damit, sich zusätzliches Wissen anzueignen, insbesondere im Gebiet der Mathematik oder der Naturwissenschaften. Zurzeit arbeitet der junge Wissenschaftler am Institut für Mikroelektronik und Embedded Systems an der Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil. Seine Masterarbeit fliesst zwar nicht 1:1 in seine heutige Tätigkeit ein, aber die verwendeten Methoden liessen sich durchaus auf andere Gebiete übertragen, meint er auf Anfrage.
Zu seinen Hobbys zählt er sportliche Aktivitäten wie Wandern, Inline Skating, Schwimmen und Tauchen. Auch der Geniesser findet Platz: am liebsten sitzt er mit ein, zwei guten Freunden zusammen vor einem Käsebrett und einem Glas Weisswein. «Mein Geheimtipp ist die Käserei Tritt im Zürcher Viadukt, die verkaufen einen exzellenten Weichkäse, eingewickelt im Wirz- oder Kastanienblatt.»
Wieder ein erfolgreicher Masterstudiengang abgeschlossen
Die Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil, kurz OST, wurde 1972 als Interkantonales Technikum gegründet. Als Teilschule der Fachhochschule Ostschweiz wird sie von den drei Kantonen St.Gallen, Schwyz und Glarus getragen. An der OST werden Bachelor- und Masterstudierende in den Bereichen Technik und Informationstechnologie sowie Architektur, Bau- und Planungswesen ausgebildet. Die CAS- und MAS-Lehrgänge an der OST richten sich demnach an Fachleute aus der Praxis. Durch ihre 16 Institute der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung pflegt die OST eine intensive Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der öffentlichen Hand.