8.2.2022

Sammelstiftungen – ein Erfolgsmodell?

Das Geschäftsmodell der Alvoso Pensionskasse unterscheidet sich durch die Organisation von vielen anderen Sammelstiftungen. Die Vorsorgegelder werden für und im Interesse der Destinatäre angelegt, da kein Shareholder Value geschaffen werden muss.

Ein überwiegender Teil der BVG-Versicherten sind in der Schweiz bei einer Sammel- oder Gemeinschaftsstiftung versichert. Viele dieser grösseren Konstrukte bieten den versicherten Betrieben gleich auf mehreren Ebenen direkt, aber vor allem auch indirekt, ihre Dienstleistungen an. Neben der hauptsächlichen Tätigkeit, der Verwaltung der Versichertendaten, werden unter dem Dach einer Holdingorganisation oft allgemeine Vermögensverwaltungs-, Immobilienentwicklungs- und/oder -verwaltungsdienstleistungen angeboten. Weitere Betätigungsfelder sind Treuhanddienstleistungen und Verwaltungstätigkeiten, welche über eine ebenfalls der Holding unterstellte Drittfirma ausgeführt werden. Über diese Angebote fliessen die entsprechenden Gebühren in Form von direkten und vor allem indirekten Kosten an die Inhaber dieser Gesellschaften. Dies können Einzelpersonen sein, oder aber grössere, börsenkotierte Gesellschaften, welche die Gebühren zu Gunsten ihrer Shareholder, also der Aktienbesitzer erwirtschaften. Dass diese Modelle für die Aktionäre gut funktionieren zeigen die Börsenkurse vieler Versicherungsgesellschaften. Dies kann zu Interessenkonflikten führen.

Die Alvoso Pensionskasse arbeitet nach einem anderen Geschäftsmodell. Die «Shareholder» der Alvoso Pensionskasse sind die einzelnen Versicherten. Sie wählen den Stiftungsrat periodisch aus dem Kreis der angeschlossenen Betriebe. Damit haben die Stiftungsräte ein ureigenes Interesse, die Organisation effektiv und kostengünstig zu gestalten. Denn jeder zusätzliche Verwaltungsfranken geht der erzielten Performance und damit der Verzinsung der Vorsorgevermögen ab.

Im Jahr 2019 hat die Alvoso Pensionskasse grosse Anstrengungen unternommen, die Organisation zu verschlanken und (versteckte) Gebühren zu reduzieren. Der Stiftungsrat hatte sämtliche Dienstleistungen (Versichertenverwaltung, Vermögensverwaltung, Treuhand etc.) durch einen unabhängigen Consultant neu ausschreiben lassen. Um Interessenkonflikte zu vermeiden, erfolgte die Ausschreibung auf Honorarbasis für den Consultant (und nicht über eine Rückvergütung der berücksichtigten Unternehmen an den Consultant). Eine Beteiligung an Dienstleistern der Alvoso Pensionskasse durch die eigenen Stiftungsräte existiert nicht.

Abgeschlossen wird diese Organisation durch die Wahl eines unabhängigen Investment Controllers. Dessen Aufgabe besteht darin, die Arbeit der Vermögensverwalter jährlich zu prüfen und neben der Einhaltung der vereinbarten Anlagetätigkeit auch auf mögliche (versteckte) Gebührenfallen hin zu untersuchen. Dank ihrer Organisation stellt sich die Alvoso Pensionskasse als Non-Profit-Organisation ganz in den Dienst Ihrer Versicherten und deren Betriebe.